YouTubes Werbestrategie seit einiger Zeit deutlich aggressiver geworden. Seit neuestem werden sogar Ad-Blocker blockiert. Wie du Werbung auf YouTube blockieren kannst, kannst du hier nachlesen.
Inhalt
Wichtige Infos vorab
Das wichtigste zuerst: Ja es ist nach wie vor möglich Werbung auf YouTube zu blockieren. Aber: es ist nur eine Frage der Zeit, bis die hier präsentieren Möglichkeiten Werbung zu blockieren nicht mehr funktionieren werden. Stand jetzt (18.10.2023) funktioniert aber alles noch einwandfrei. (Die Lösung funktioniert nicht mehr? Sag bescheid!)
Bitte lesen:
Noch eine wirklich wichtige Information: Wie du mit Webseiten die du besuchts umgehst, ist deine eigene Verantwortung. Alles was ich hier berichte soll lediglich zur Inspiration und technischen Demonstration dienen. Was du mit diesen Informationen machst ist deine eigene Verantwortung. Weithin kann ich hier keine Einschätzung über die rechtlichen Rahmenbedingungen (wie z.B. die Nutzungsbedingungen von YouTube) – und deren Regelungen bezüglich der Blockierung von Werbung geben – das ist bei Verwendung der hier gezeigten Möglichkeiten auch deine Verantwortung.
Okay. Weiter gehts:
Wie ist der Stand der Dinge?
YouTube hat in den letzten Jahren seine Werbestrategie immer aggressiver gestaltet, und viele sehen darin einen Zusammenhang mit dem Wechsel der CEOs (von Susan Wojcicki zu Neal Mohan). Doch zur Wahrheit gehört auch, dass dieser Trend bereits vor dem CEO-Wechsel begonnen hat.
Schon vor einigen Jahren sorgte YouTube für Aufsehen, als zwei Werbeklips hintereinander geschaltet wurden. Dies löste einen regelrechten Shitstorm aus und trug sicherlich mit dazu bei, dass mehr Menschen Werbeblocker verwendeten (Statistik). Dies begünstigt natürlich potentiell einen Teufelskreis.
Der Teufelskreis funktioniert vielleicht so: YouTube zeigt immer mehr Werbung, um Einnahmen zu steigern. Viele Nutzer reagieren darauf, indem sie Werbeblocker verwenden, um sich vor der aufdringlichen Werbung zu schützen. Infolgedessen verliert YouTube Einnahmen und verschärft die Werbestrategie noch weiter, um die Verluste auszugleichen. Dies führt zu einer weiteren Zunahme von Werbeblockern und so weiter.
Es ist ein Dilemma, besonders für diejenigen, die ihre Lieblings-Creator unterstützen möchten. Wenn man sich entscheidet, keine Werbeblocker zu verwenden, wird man von YouTube mit einer Flut von Werbung bombardiert. Dies kann die Nutzererfahrung erheblich beeinträchtigen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit ein YouTube-Premium-Abo abzuschließen (das finde ich aber deutlich zu teuer…) oder Creator anderweitig zu unterstützen – auf YouTube oder außerhalb.
Und jetzt, als neueste Entwicklung, versucht YouTube, Werbeblocker zu blockieren. Dies führt zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen der Plattform und den Nutzern, die nach Wegen suchen, die Werbung zu umgehen.
Insgesamt zeigt die Entwicklung von YouTubes Werbestrategie meiner Meinung nach, dass die Plattform bestrebt ist, ihre Einnahmen zu maximieren (was ihr gutes Recht ist!), aber dies auf Kosten der Nutzererfahrung und der Beziehung zu den Content-Erstellern geschieht. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Teufelskreis in Zukunft entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die YouTube-Community haben wird.
Was NICHT funktioniert, und was man NICHT tun sollte
Auch hier muss man leider (auch wenn es anstrengend ist…) etwas differenzieren. YouTube blockiert noch nicht bei allen Nutzer:innen Ad-Blocker. Vermutlich findet nach wie vor ein sogenanntes A/B-Testing statt: Eine bestimmte Gruppe von Nutzer:innen kann keine Werbeblocker mehr verwenden, und es wird geschaut, wie diese Gruppe jetzt mit der Plattform interagiert. Solltest du noch nicht betroffen sein: Freu dich erstmal. Für alle anderen: Hier sind ein paar Dinge die sich nicht lohnen:
- Die Verwendung eines Standard-Adblockers wie Adblock-Plus oder Ublock wird mit Bannern und teilweise mit Blockierung der Wiedergabe verhindert:

- Pi-Hole als Netzwerkweiten Ad-Blocker verwenden: Das ist zugegebenermaßen auch ein Nischen-Ding. Man muss einen Raspberry-Pi haben, diesen mit PiHole einrichten und gewillt sein einen kleinen Mini-Computer 24 Stunden am Tag zu betreiben. Das kommt zum einen für viele nicht Frage – zum anderen löst es das Problem nicht: Die Blocklisten lassen sich relativ leicht umgehen. Ich habe das ganze ausprobiert, u.a. mit YouTube-spezifischen Block-Listen. Das funktioniert leider nicht, bei mir wird auf YouTube (fast) keine Werbung durch den Pi-Hole blockiert (was eigentlich keine Überraschung ist, aber in den einschlägigen Foren wird häufig danach gefragt).
- Ein Pi-Hole ist aus anderen Gründen (z.B. zum Blockieren von Tracking) trotzdem eine lohnenswerte Sache – vielleicht folgt demnächst ein entsprechendes Tutorial. Nur für den YouTube-Fall bringt uns das leider nicht weiter.
Werbung auf YouTube blockieren
Bitte lies zuvor den Abschnitt: „Wichtige Infos vorab„. Mit den hier gezeigten Add-Ons kannst du Werbung auf YouTube blockieren. Wichtig dabei: Add-Ons können grundsätzlich immer ein Sicherheitsrisiko sein. Die hier gezeigten Add-Ons stammen alle vom gleichen Entwickler und werden teilweise von Millionen Usern (Chrome) genutzt. Das Add-On muss auf den Inhalt der Webseiten von YouTube zugreifen können (wie jeder andere Ad-Blocker auch!). Das kann natürlich tendenziell die Privatsphäre mindern. Auf der anderen Seite kommt das Add-On neben dem Blockieren von Werbung auch mit vielen anderen sehr praktischen Features.
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Installiere dir das Add-on „Enhancer for YouTube“
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Einstellungen ändern
Öffne die Einstellungen des Add-Ons und stelle das Add-Blocking an. Du kannst auch die Option auswählen, dass für von die abonnierte Kanäle keine Werbung blockiert wird – nett für die Creator!
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Optional: Zusätzlich Ad-Blocker verwenden
Ein zusätzliches Ad-Blocking Plugin wie AdBlock Plus oder UBlock Origin kann die zusätzliche Bannerwerbungen auf YouTube zusätzlich blockieren.
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Optional: Netzwerkweites Ad-Blocking mittel Pi-Hole
Das ist die extrastufe an Ad-Blocking und vor allen Dingen Privatsphäre für Techies. Eigentlich braucht du dafür nur einen Raspberry Pi – nicht mal eines der neueren Modelle. Siehe zum Beispiel hier.
Diese Lösung scheint aktuell noch zu funktionieren. Aber wie gesagt: Es ist immer ein Katz-Und-Maus-Spiel zwischen den Plattformen und den Entwickler:innen der Blocker. Es kann also gut sein, dass diese Lösung demnächst obsolet wird, und die Suche nach einer Lösung von neuem startet.